Wird Kunststoff verantwortungsvoll eingesetzt und nach dem Gebrauch so oft und so lange wie möglich recycelt, ist er in der Regel nachhaltiger als alternative (Verpackungs)materialien.
Zum verantwortungsvollen Einsatz gehört mitunter auch, Einstoff-Materialien, bzw. -Folien: dort einzusetzen, wo sie vorteilhaft sind. Einstoff-Folien nutzen, die sich hervorragend recyceln lassen und dadurch einen extrem hohen Kreislauffaktor haben. Mehrlagenverbunde mit verschiedenen Schichten (wie Papier, Alu und PE), die im Recycling nicht zu trennen sind, durch neue Einstoff-Materialien bzw. -folien zu ersetzen.
Fehlende Qualität wird auch als grundlegendes Problem beim Kunststoff-Recycling angesehen: minderwertiger Kunststoff lässt sich deutlich schlechter bis gar nicht richtig recyceln. Darüber hinaus sind oft die Produkte aus fehlender Qualität dann schnell nicht mehr zu gebrauchen, dadurch ein kürzerer Produktlebenszyklus > Neuproduktion > Ressourcenbelastung....
Die kunststoffverarbeitende Industrie steht zum Prinzip der Produktverantwortung. Danach sind Erzeugnisse so zu konzipieren, dass Abfälle schon in der Produktion vermieden oder vermindert werden und auch die umweltverträgliche Verwertung nach dem Gebrauch des Produktes sichergestellt ist.
Wir verarbeiten Folien die - je nach Art der Folie - auch bereits schon komplett recycelt sind.
Die Kunststoffproduktionsabfälle der folienconnection GmbH werden unter Einhaltung der Anforderungen der Entsorgungsfachbetriebe Verordnung gemäß § 56 KrW/AbfG einem, Recyclingprozess in Deutschland zugeführt. Es findet KEIN EXPORT statt. Unsere Produktionsabfälle werden werkstofflich recycelt (Rezyklat). Bei der werkstofflichen Verwertung werden gebrauchte Kunststoffe mechanisch aufbereitet. Ihre chemische Struktur bleibt dabei unverändert, vielmehr werden die Altteile geschreddert, gereinigt und nach unterschiedlichen Kunststoffsorten getrennt. Werkstoff-Recycling ist immer dann sinnvoll, wenn gebrauchte Kunststoffe sortenrein erfasst werden können. Das neu gewonnene Material (Rezyklat) kann als Rohstoff für verschiedene Anwendungen dienen und ersetzt neu produzierte Granulate.
Das Rezyklat dient somit als Rohstoff für die Herstellung von Kunststoffprodukten und findet im weiteren Verlauf in der kunststoffverarbeitenden Industrie seine Wiederverwendung wie z. B. in der Herstellung von Halbzeugen in der Bau-, Möbel- oder Werbebranche.
Unsere kalandrierten Folien sind vollständig zu 100 % recycelbar und können an ihrem Lebensende in neue Produkte “up-cycled” werden, was bedeutet, dass die Abfallmenge aus "Kurzzeitanwendungen" mit einer Lebenserwartung von einigen Monaten reduziert werden kann, da die Artikel in Erzeugnisse mit einer Lebenserwartung von 30 bis 100 Jahren oder mehr umgewandelt werden können.
Neben der werkstofflichen Verwertung kommen noch zwei andere Recyclingverfahren zum Tragen:
- Rohstoffliche Verwertung
Bei der rohstofflichen Verwertung werden Polymerketten durch die Einwirkung von Wärme aufgespalten. Hierdurch entstehen Monomere oder Öle und Gase, die für die Produktion neuer Kunststoffe, aber auch für weitere Zwecke genutzt werden können. Diese Art der Verwertung ist sowohl für vermischte als auch für verschmutzte Kunststoffsammlungen geeignet.
- Energetische Verwertung
Bei der energetischen Verwertung von Kunststoffen wird die in diesen enthaltene Energie durch Verbrennung zurückgewonnen. Gleichzeitig wird die entstandene Energie zur Herstellung von Strom, Dampf oder Prozesswärme genutzt. Die energetische Verwertung empfiehlt sich ebenfalls bei vermischten oder verschmutzten Kunststofffraktionen.
Beim Abfall kommen im Wesentlichen die energetische und die werkstoffliche Verwertung zum Einsatz.
In gewissen Situationen kann die oft kritisierte energetische Verwertung durchaus die ökonomisch und ökologisch sinnvollere Alternative sein, sollte das Produkt über seinen Lebenszyklus genug Alternativressourcen eingespart haben.
Allgemein setzt sich die kunststoffverarbeitende Industrie für einen Verwertungsmix aus den 3 Optionen der Verwertung ein. Nur so kann eine maximale Ökoeffizienz erzielt werden, d. h. eine optimale Ressourcenschonung bei adäquaten volkwirtschaftlichen Kosten.
Unsere Rohstofflieferanten
fördern und unterstützen VinylPlus als eine freiwillige Verpflichtung der europäischen PVC-Industrie für eine verstärkte nachhaltige Produktion und Anwendung des Kunststoffs PVC bis 2030. (VinylPlus vereint die große Mehrheit führender Unternehmen aus der PVC-Industrie aus 27 EU-Mitgliedsstaaten, aus Norwegen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. VinylPlus wird von einem unabhängigen Überwachungsbeirat kontrolliert, dem Repräsentanten des Europäischen Parlaments, der EU-Kommission, der Gewerkschaften, des Handels und von Verbraucherorganisationen angehören.)
Die Initiative VinylPlus knüpft an die Erfolge der vorherigen Selbstverpflichtung Vinyl 2010 an, deren sämtlichen Ziele erreicht oder sogar übertroffen werden konnten. (Mit einer Recyclingmenge von über 770.000 Tonnen hat die Branche in 2019 wieder einen neuen Rekord erreicht und sogar mehr als 96 % des Ziels von 2020 und einem Anstieg von 4,3 % gegenüber 2018. Durch VinylPlus wurden seit 2000 insgesamt fünf Millionen Tonnen PVC recycelt und zehn Millionen Tonnen des Klimagases CO2 eingespart.)
Im Rahmen der Initiative Vinyl 2010 ist es unter anderem gelungen, eine europaweite Infrastruktur für die Sammlung und das Recycling von mehr als 250.000 Tonnen PVC pro Jahr zu errichten und Additive wie Cadmiumstabilisatoren zu ersetzen.
Mit VinylPlus hat sich die europäische PVC-Industrie jetzt die folgenden neuen Ziele gesetzt:
- Einen Quantensprung bei den PVC-Recycling-Mengen und der Entwicklung innovativer Recycling-Technologien zu erreichen. So sollen bis 2025 jährlich zusätzlich 900.000 Tonnen PVC, sowie mindestens 1.000.000 Tonnen PVC jährlich bis 2030 recycelt werden.
- Bedenken im Hinblick auf chlororganische Emissionen anzusprechen
- Die Verwendung von Additiven auf der Basis von Nachhaltigkeitskriterien sicherzustellen.
- Die Energieeffizienz und Verwendung von erneuerbaren Energien und Rohstoffen in der PVC-Produktion zu steigern.
- Die Nachhaltigkeit in der gesamten PVC-Wertschöpfungskette voranzutreiben.
Weiterhin wird es für die Industrie vonnöten sein die Endanwendung des Produkts bereits zu kennen und die Additivmischungen und Kunststoffe so darauf abzustimmen, dass sie ihren Verwendungszweck optimal erfüllen und gleichzeitig ressourcenschonend wiederverwertet werden können. Das wird nur funktionieren, wenn sich die Chemieindustrie vertikal vernetzt und auch Mittel der Digitalisierung nutzt, um den gesamten Lebenszyklus eines Stoffes besser planen zu können. Die innovative deutsche Chemie- und Kunststoffindustrie sollte diese Herausforderungen als Chance sehen, eine ökonomisch sinnvolle und ökologisch nachhaltige Zukunft zu gestalten.